Das Zusammenspiel von Qualität und Information auf den Versicherungsmärkten
Wie verändert sich der Versicherungswettbewerb durch digitale Innovationen? Wie kann ein Insurtech in einem wettbewerbsorientierten Umfeld profitabel sein? Und wie können etablierte Versicherungsunternehmen auf diese Bedrohung reagieren? In dieser Einzelveröffentlichung entwickle ich ein strenges ökonomisches Modell, das diese Fragen beantwortet. Zwei Dimensionen sind in diesem Modell entscheidend, wodurch es sich von früheren Arbeiten unterscheidet. Der erste Trend betrifft das Underwriting. In der Vergangenheit wurden die Risiken der Verbraucher anhand von Daten wie Alter und Beruf kategorisiert, wobei die meisten Unternehmen Zugang zu ähnlichen Daten hatten. Jetzt, mit dem Aufkommen von Big Data, gibt es einen Trend hin zu integrierten Lösungen und Geschäftspartnerschaften, die einzigartige Daten wie Sensormesswerte und Online-Aktivitäten nutzen. Dies führt zu Informationsasymmetrien zwischen Versicherungsunternehmen, bei denen man schnell ins Hintertreffen geraten kann. Der zweite wichtige Trend ist der Wettbewerb auf der Grundlage der Servicequalität. So sind 59 % der Führungskräfte in der Versicherungsbranche der Meinung, dass die Servicequalität, insbesondere das Kundenerlebnis, der wichtigste Faktor für den Erfolg im Wettbewerb ist (Deloitte, 2018). In meinem Beitrag integriere ich diese Trends in ein Modell und finde die optimalen Strategien und die daraus resultierenden Gewinne in einem solchen Umfeld. Daher vertieft das Papier unser Verständnis dafür, wie sich Versicherungsmärkte bei digitaler Disruption verhalten. Das Papier bietet auch wertvolle Hinweise für Entscheidungsträger bei Insurtechs und etablierten Unternehmen, die sich in einem sich schnell verändernden digitalen Umfeld zurechtfinden müssen.
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